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Auf der Suche nach Happiness ...

Wie ich einen Tag lang versuchte, der glücklichste Mensch Salzburgs zu sein. 

Momentan läuft jeder Tag in etwa gleich ab: ausschlafen, ein bisschen Sport, lesen, die Sonne auf dem Balkon genießen, Netflix. Eigentlich nicht schlecht, aber ein wenig Abwechslung würde wieder einmal richtig guttun. Zeit also für eine Extra-Portion „Happiness“ – ich will einen absolut außergewöhnlich glücklichen Tag erleben, etwas Neues ausprobieren und mich trotz Beschränkungen so richtig frei und happy fühlen! Ich fordere mich selbst zum Experiment heraus: Kann ich es schaffen, einen Tag lang der glücklichste Mensch Salzburgs zu sein und wie schaffe ich das? 


Tja, wo beginnen? Es gibt vieles, was mich glücklich machen würde ... Eine Traumreise zum Beispiel oder ein Lotto-Gewinn! Die Fragen aller Fragen in Punkto Selbst-Experiment während Corona aber lautet: Wie könnte mein Tag aussehen, wie könnte ich ihn gestalten, um von ganzen Herzen sagen zu können: „Heute war ein so außergewöhnlicher Tag – ich bin unglaublich glücklich.“ Während ich hin und her überlege, was mich in Euphorie und Happiness versetzen könnte, tippe ich meinen engsten Freundinnen eine Nachricht: „Mädels, heute Abend Video-Chat – ich muss euch dringend etwas fragen!“ Pünktlich 20 Uhr, mit einem Gläschen Wein parat, starten wir unsere Session und ich schieße direkt los. „Leute, was macht euch eigentlich im Alltag glücklich und was vermisst ihr derzeit am meisten?“ Nach anfänglichem Zögern bekomme ich schlussendlich die unterschiedlichsten Antworten und mir wird klar, Glücklichsein empfindet jeder komplett anders. In einigen Dingen sind sich aber alle einig: Freunde treffen, zusammen kochen, einen Cocktail trinken gehen, den Sommer gemeinsam einleiten, in Zukunft mehr Ruhe in den Alltag bringen und mehr Zeit für sich selbst schaffen. 


Noch lange nachdem wir unsere Video-Quatschrunde beendet haben, denke ich darüber nach, was mir meine Girls erzählt haben und komme zu dem Schluss, dass ich genau einen solchen Tag, wie sie ihn mir beschrieben habe, bräuchte, um abends happy ins Bett zu fallen. Genau so sollte der glücklichste Tag seit langem ablaufen: Freunde treffen, zusammen kochen, einen Cocktail trinken, den Sommer einleiten und in Ruhe Zeit für mich selbst genießen. Und in diesem Augenblick wird mir klar – der Plan steht! Diese Dinge werde ich trotz bzw. genau wegen Corona durchziehen. Zugegeben: Ich improvisiere, aber es wird klappen. Los geht ́s! 


Glückspunkt 1: Ruhe und Zeit für mich selbst finden

To do: Morgen-Yoga auf dem Mönchsberg 

Eine Aussage einer meiner Freundinnen gab mir zu denken: „Weißt du, seit ich so viel zuhause bin, ist mir klar geworden, dass ich zukünftig gerne mehr Zeit für mich haben möchte. Mich etwas mehr Treiben lassen, mich selbst wieder mehr spüren und mich nicht so sehr von der Hektik des Alltags verschlucken lassen.“ Zeit habe ich derzeit mehr als genug, aber nütze ich die auch für mich? So ganz bewusst? Nein! Ich beschließe also in meinen glücklichsten Tag seit langem mit einer ganz bewussten Einheit für mich selbst zu starten – und wie würde das besser funktionieren als mit Yoga? Ich schmeiße mich also frühmorgens in mein gemütlichstes Schlabber-Outfit, schnappe mir ein übergroßes Handtuch, das ich als Yoga-Matte durchgehen lasse und marschiere los – und zwar auf den Mönchsberg!



Hier gibt es alles, was ich für ein inspirierendes Date mit mir selbst brauche: atemberaubende Aussicht, herrlich frische Luft, erste Sonnenstrahlen, Natur pur und nur ich allein. Als ich dort bin und ein Plätzchen gefunden habe, das mir zusagt, lasse ich mich nieder und atme tief durch. Sofort durchströmt mich ein Gefühl von Zufriedenheit, denn ich finde genau die Atmosphäre vor, die ich mir erhofft hatte. Tatsächlich bin ich hier vollkommen für mich, eine sanfte Brise umweht meine Beine und ich fühle mich vogelfrei. Nachdem ich mich umgesehen habe, ob mich auch wirklich niemand beobachtet, starte ich meine Übungen. Nach nur 30 Minuten, in denen ich mich auf meinen Körper, meine Atmung und mein wunderschönes Umfeld konzentriert habe, bin ich so ruhig, zufrieden und entspannt, dass ich mich frage, warum ich mir ein solches Erlebnis nicht schon viel früher gegönnt habe ... Es ist wirklich ein erfüllendes Erlebnis – und ich empfinde ein wunderbares Glücksgefühl. 


Glückspunkt 2: Den Sommer einleiten 

To do: Den ultimativen Badespaß zuhause veranstalten 

Gut, Punkt Nummer 2 gab mir zu denken und forderte meine Fantasie ordentlich heraus. Denn für mich gehören fünf Dinge als absolutes Muss dazu, wenn es darum geht, dem Sommer entgegenzufiebern: Bikini (hier gibt ́s noch kein Problem ...), Cocktails (am besten in meiner Lieblingsbar, aber funktioniert auch zuhause.), ein Top-Soundtrack (easy!), Badespaß (es wird kniffliger ...) und eine ordentliche Portion Abenteuer (unschaffbar!). Ich will alles vereinen – und das ist eine wahre Challenge. Ganz nach dem Motto „ein Schritt nach dem anderen“ beschließe ich mit dem Einfachsten zu beginnen und krame meinen Badeanzug aus dem hintersten Winkel meines Kleiderschranks. Dann laufe ich in den Supermarkt und kaufe Aprikosenlikör, Wodka, Ananassaft, Cranberrysirup, Orangensaft und schmeiße noch ein paar Cocktailschirmchen in meinen Einkaufswagen. Ja, es soll ein „Sex on the Beach“ werden und er soll richtig was hermachen! Als ich dann noch durch den Drogeriemarkt meines Vertrauens schlendere, bleibt mein Blick an einem traumhaft bunten Fläschchen Schaumbad hängen, das Sommerfeeling inklusive Kokosduft verspricht. Klingt perfekt und wird sofort Teil meines „Sommer-Badespaß für Zuhause“-Plans. Fehlt also nur noch Punkt „Abenteuer“! Aber wie soll ich mir das Abenteuer denn bitteschön nach Hause holen, wenn zurzeit so dermaßen tote Hose herrscht? Zwei Regale später finde ich, was ich gesucht habe. Jetzt heißt es: ab zur Kassa - ab nach Hause! 



Daheim angekommen stelle ich in Windeseile eine Playlist auf Spotify zusammen: „Songs to sing in the Badewanne“ – perfekter Titel! Anschließend lasse ich Wasser in meine Mini-Wanne laufen, füge drei beherzte Verschlusskappen Kokos-Schaumbad hinzu, schlüpfe in meinen Bikini und lege mein Sommer-Abenteuer parat. Schlussendlich sitze ich samt Badebekleidung und Cocktail in der Hand im kinnhohen Schaum, aus dem Lausprecher dröhnt „Ab in den Süden“ und ich weiß es ist Zeit für mein kleines Badewannen-Abenteuer! Der Kinder-Badespaß „Blubber-Vulkan“ von Tinti broddelt eine Minute später wie ein kleiner feuerspeiender Berg in meiner Wanne, färbt das Wasser knallrot und ich muss zugeben: Ich lache mich bei meinem eigenen Anblick schlapp! Beschwingt und außer Atem vor Lachen, lehne ich mich zurück und genieße mein kleines Stückchen Sommer in meinem kleinen Badezimmer. 


Glückspunkt Nummer 3: Freunde treffen und zusammen kochen 

To do: Freunde online treffen und zusammen kochen 😉 

Für den glücklichsten Tag überhaupt braucht man Freunde – ohne sie geht gar nichts! Aber meine Lieben zu sehen, gemeinsam einen tollen Abend zu verbringen, ist derzeit leider ein Ding der Unmöglichkeit – aber irgendwie auch wieder nicht, denn ich habe eine Idee: Wir veranstalten eine Dinner-/Motto-Party! Virtuell versteht sich. Ein Punkt, über den ich mir mit meinen Freundinnen absolut einig bin ist, dass uns unsere regelmäßigen Abende besonders fehlen. Gemeinsam kochen, ein Gläschen Wein genießen, quatschen ... Und genau so soll es sein. It ́s lady ́s night! Meine Mädels sind natürlich begeistert. Das Motto, das ich mir für den Abend überlegt habe, lautet „hola corona“ – ein spanisches Online-Get-together. Wir schmeißen uns in Schale, treffen uns zum vereinbarten Zeitpunkt auf Zoom – unserer liebsten Video-Konferenz-Plattform – und prosten uns zu. Wir haben vereinbart gemeinsam bzw. gleichzeitig und jede in ihrer eigenen Küche zu schnibbeln, zu mixen und spanische Leckerbissen zu kreieren und schlussendlich via Live-Schaltung sozusagen miteinander zu essen. Und was soll ich sagen: Ich hatte so viel Spaß und Freude wie schon lange nicht mehr! 



Am Ende des Abends, als wir uns verabschiedet haben und ich die spanische Bombe in meiner Küche beseitigt habe, liege ich in meinem kuscheligen Bett und denke über meinen Tag nach. Ich habe Zeit mit mir selbst bewusst genossen, hatte Spaß mit meinen Freunden, habe etwas total Alberndes gemacht und dabei über mich selbst gelacht. Ich habe den Tag damit verbracht, Neues auszuprobieren, mir trotz Corona-Zeit aktiv außergewöhnliche Glücksmomente in meinen derzeit beschränkten Alltag geholt. Mit einem zufriedenen Lächeln liegt nur ein Schluss nahe: Ich war heute tatsächlich unglaublich glücklich



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